Stromausfall – was ist zu tun

Was kann mir passieren?

Ein längerer Stromausfall (oft auch als „Blackout“ bezeichnet) stellt für unsere moderne Gesellschaft eine riesige Herausforderungen dar: Ohne elektrischen Strom ist beinahe alles schlagartig lahm gelegt.

Besonders betroffen sind alle Bereiche, die zwingend auf die Verfügbarkeit von Strom angewiesen sind. Hierzu zählen die Verkehrssysteme, das Notfall- und Rettungswesen aber auch Behörden und Verwaltungen, genauso wie die Versorgung mit Bargeld, Wärme, Licht, Wasser, Abwasser und Telekommunikation.

Allerdings kommt es in Deutschland eher selten zu längeren Stromausfällen. Im Durchschnitt muss der Bürger pro Jahr lediglich für 15 Minuten auf Strom verzichten. Aber schon sehr kurze Ausfälle können heftige Auswirkungen auf Infrastrukturen, wie beispielsweise die IT- und Telekommunikation, sowie andere sensible elektronische Systeme haben. Richtig problematisch wird es, wenn der Strom in einem großen Gebiet für mehrere Stunden oder gar Tage ausfällt.

Die Ursachen für einen größeren Stromausfall sind sehr unterschiedlich und vielfältig. Trotz aller Vorsorgemaßnahmen der Versorgungsbetriebe gibt es Situationen, in denen die Stromversorgung über Stunden oder sogar Tage unterbrochen werden kann. So kann das Stromnetz nach Unwettern wie einem starken Orkan, extremen Schneefällen (wie 2005 im Münsterland geschehen), durch Tiefbauarbeiten oder Verkehrsunfälle beschädigt werden. Auch sogenannte „Kaskadeneffekte“, die Verkettung von bestimmten technischen und organisatorischen Umständen bergen die Gefahr, dass der gefürchtete „Blackout“ eintritt.

Was kann ich dagegen tun?

Um das Ausmaß der Beeinträchtigungen eines länger andauernden Stromausfalls in ihrem Privathaushalt zu reduzieren, können Sie einige Vorbereitungen treffen.

Vor einem Stromausfall

Informationen

Mit Hilfe eines batteriebetriebenen oder mit einer Handkurbelfunktion betriebenen Radios oder des Autoradios können Sie sich durch Informationen des behördlichen Krisenstabes, der Feuerwehr und der Stromversorger auf dem Laufenden halten. Schalten Sie dazu einen regionalen Sender ein. Achten Sie bei einem netzunabhängigen Radiogerät auf einen ausreichenden Vorrat an passenden Ersatzbatterien. Wieder aufladbare Akkus sind nicht zu empfehlen, da sie zum Zeitpunkt des Stromausfalls aufgeladen sein müssten. Auch ihr Handy können Sie im Auto laden, wenn Sie über ein entsprechendes Ladekabel verfügen.

Licht

Halten Sie folgende Hilfsmittel an einem gut erreichbaren Ort bereit:

  • Kerzen / Teelichter, Streichhölzer / Feuerzeug
  • Taschenlampe mit passenden Ersatzbatterien
  • Lampen mit Dynamo bzw. Handkurbelfunktion
  • Campinglampen mit den erforderlichen Gaskartuschen

Wärme

Bei einem Stromausfall ist mit einem Ausfall der meisten Heizungsanlagen zu rechnen. Gerade im Winter sollten Sie dann griffbereit haben:

  • Warme Kleidung / warme Decken/Schlafsäcke
  • Stromunabhängige Wärmequelle (Petroleumofen/Gasheizer/ersatzweise Campinggaskocher)
  • bei Besitz eines Holzofens ausreichend Vorrat an trockenem Brennstoff

Kochen

Damit bei einem längerfristigen Stromausfall warme Mahlzeiten zubereitet werden können, sollten folgende Dinge zur Verfügung stehen:

  • Spiritus / Feststoff- oder Camping-Gaskocher oder Gasgrill
  • Ausreichender Gasvorrat / Brennstoff
  • Ausreichend Grundnahrungsmittel, Babynahrung und Getränke
  • ggf. Vorrat an notwendigen Medikamenten
  • Frischwasservorrat 

Brandschutz

Oftmals ist bei vielen Selbsthilfemaßnahmen im Falle eines länger andauernden Stromausfalls der Umgang mit offenem Feuer nicht zu vermeiden. Beachten Sie dabei stets die Hinweise zum Brandschutz und stellen Sie für den Ernstfall geeignete Löschmittel an einem gut erreichbaren Ort bereit:

  • Feuerlöscher
  • mit Wasser gefüllte Eimer
  • Löschdecke

Während eines Stromausfalls

Schalten Sie alle eingeschalteten Geräte, mit Ausnahme des Radios oder einer Lampe, aus! Vergewissern Sie sich, wo überall der Strom ausgefallen ist. Überprüfen Sie, ob es sich nicht nur um ein defektes Gerät oder eine durchgebrannte Glühbirne handelt. Betrifft der Stromausfall nur Ihren eigenen Haushalt, so prüfen Sie bitte Ihren Stromverteilerkasten. Die Sicherungen oder Schutzschalter können wieder eingeschaltet werden.

Betrifft der Stromausfall auch andere Wohnungen oder Straßenzüge, so ist ein Ausfall im Niederspannungsnetz wahrscheinlich. Solch ein Ausfall kann nur vom örtlichen Netzbetreiber behoben werden. Wenn Ihr „Stromkontrollgerät“ (eine Lampe oder das Radio) wieder funktioniert, können Sie die anderen Stromabnehmer nacheinander wieder einschalten. Informationen zum Stromausfall und dessen mögliche Dauer erhalten Sie von Ihrem Stromnetzbetreiber.

Sofern das Telefon in Betrieb ist:

Die Notrufnummern von Polizei (110) und Feuerwehr (112) dienen ausschließlich der Meldung von Notfällen. Beschränken Sie das Telefonieren auf das Nötigste. Achten Sie auf Hinweise im Radio (Regionalsender, UKW).

Erhöhtes Brandrisiko bei Stromausfall:

Werden bei einem Stromausfall gasbetriebene Heiz- und Lichtquellen, Kerzen und dergleichen betrieben, besteht bei unsachgemäßem Umgang ein erhöhtes Brandrisiko.  Betreiben Sie diese Geräte nur unter ständiger Aufsicht. Batteriebetriebene Rauchmelder, die heute in jeder Wohnung installiert sein sollten, schaffen ein Mehr an Sicherheit.

Bei der vorsorglichen Beschaffung von gasbetriebenen Heizquellen sollte darauf geachtet werden, dass Sicherheitsvorkehrungen, wie z.B. eine Sauerstoffmangelsicherung, bei dem Gerät vorliegen. Bei der Verwendung von offenen Flammen in Innenräumen, wie z.B. Kerzen und Gasflammen, muss auf eine ausreichende Lüftung geachtet werden. Schalten Sie sofort nach Eintritt des Stromausfalls alle elektrischen Wärmegeräte wie Herd/Ofen, Bügeleisen, Kaffeemaschine, Wasserkocher, Heizdecken und -lüfter, ab. So verhindern Sie den unkontrollierten Betrieb dieser Geräte beim Wiederkehren des Stroms.

Hinweis zu Notstromaggregaten

Mit einem eigenen kleinen Notstromgerät können z. B. Wasserkocher, Kabellampe, Heizlüfter, usw. betrieben werden. Bedenken Sie jedoch den Standort des Stromaggregates. Aufgrund der giftigen Abgase des Verbrennungsmotors muss das Stromaggregat im Freien stehen. Für die Kabelführung offen gehaltene Türen oder Fenster können im Winter zum Auskühlen der Wohnung führen. Je nach Wohnsituation kann es durch Stromaggregate zu erheblichen Lärmbelästigungen kommen. Empfindliche elektronische Geräte wie z.B. Steuerungsanlagen und Computer können, je nach Ausführung des Stromaggregates, Schaden nehmen. Beim Anschluss eines eigenen Notstromaggregates an das hauseigene Stromnetz ist äußerste Vorsicht geboten. Der Anschluss hierfür darf nur von einer Elektrofachkraft eingerichtet werden und muss gegebenenfalls vom Stromnetzbetreiber genehmigt werden.

Nach einem Stromausfall

  • Schalten Sie ihre Geräte nur nacheinander wieder ein und beschränken Sie sich zunächst auf die unbedingt erforderlichen
  • Schalten Sie keine Geräte ein, die sich in Räumen befinden, die Feuchtigkeit ausgesetzt waren
  • Überprüfen Sie die Lebensmittel in Kühlschrank und Tiefkühltruhe. Angetaute Lebensmittel könnten ungenießbar geworden sein.
  • Beachten Sie, dass ein Stromausfall die Einstellungen von elektrischen Geräten beeinflusst haben kann. Kontrollieren Sie daher Uhren, Wecker, Kochherd, Aquarium oder andere Geräte mit Zeitautomatik
  • Ergänzen Sie bei nächster Gelegenheit die verbrauchten Vorräte

Vorsorge und Selbsthilfe – Informationen zum Stromausfall

Weitere Informationen zur Vorsorge und Selbsthilfe bei Stromausfall gibt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe mit dem Faltblatt Stromausfall – Vorsorge und Selbsthilfe.

Die Feuerwehr Wiesmoor weist ausdrücklich darauf hin, dass es sich bei allen Artikeln dieser Kategorie nur um Hinweise oder Tipps handelt, aus denen keinerlei Haftungsansprüche abgeleitet werden können.

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